Hülsenfrüchte direkt vom Baum- Caragana arborescens, der sibirische Erbsenstrauch, macht es möglich!
Statt die aufwändige Aufzucht von einjährigen Hülsenfrüchten zu betreiben (Beete vorbereiten, Aussähen, gießen, Beikraut in Schach halten, mulchen), gibt es hier nach der Pflanzung des Strauchs nur eins zu tun: Warten, bis der Strauch die ersten Schoten trägt, und dann den richtigen Zeitpunkt zur Ernte erwischen!
Die Schoten sind lange Zeit grün und verfärben sich dann bräunlich, bis sie eines Tages anfangen aufzuplatzen und die Samenkörner auf die Erde fallen- das ist der Zeitpunkt, den es zu erwischen gilt- bei uns: Genau jetzt!
Wir haben rund 30 Erbsensträcher auf unserem Gelände und haben eines Tages festgestellt, dass sie sich nicht nur in der Schoten- und Samengröße sowie dem Reifezeitpunkt unterscheiden, sondern dass es auch deutliche Geschmacksunterschiede gibt.
Deshalb sammeln wir zur Zeit von jedem Strauch eine gleich große Mengen Schoten ab und wiegen die getrockneten Samen, um herauszufinden, welcher Strauch den besten Ertrag liefert.
Gleichzeitig gibt es während unseres Herbstcamps einen Geschmackstest (ein Foto dazu gibt es in der Fotogalerie), bei dem sich über die Jahre deutliche Favorites herauskristallisiert haben.
Ach ja, an dieser Stelle vielleicht ein paar Worte zum Geschmack, wobei es immer schwierig ist, dazu eine allgemeingültige Aussage zu machen :
Der Name “Erbse” weckt eindeutig zu große Hoffnungen, denn die Erbsen des Erbsenstrauchs sind sehr klein, braun, und längst nicht so mild und zart wie die Erbsen, die wir auf unseren Tellern gewöhnt sind.
Trotzdem würde ich den Geschmack als lecker bezeichnen, auch wenn die Samen von vielen Menschen als mehr oder weniger bitter empfunden werden.
Ein mehrmaliger Austausch des Kochwassers kann vermutlich Abhilfe schaffen.
In diesem Frühjahr haben wir von den bisher beliebtesten Sträuchern Absenker gemacht, die wir an Interessierte aus anderen Projekten weitergeben möchten.
Außerdem experimentieren wir mit Methoden, wie die Samen am einfachsten aufzufangen sind, wenn es eines Tages nicht mehr nötig ist, zu Erkenntniszwecken die gleiche Anzahl Schoten pro Strauch zu sammeln.
Im letzten Jahr haben wir Laken unter die Sträucher gelegt, aber viele heruntergefallene Samen sind an den Rändern heruntergerollt und außerdem gab es etliche Mäuseköttel (in Größe, Form und Farbe den Erbsen sehr ähnlich), die sich in die Ernte gemischt haben.
Deshalb gibt es dieses Jahr die Idee, das Laken sowohl unten am Stamm als auch an den Zweigen zu befestigen und die herunterfallenden Samen gleich in der Luft aufzufangen.